Müllsammeltag der Grundschule Weyer

Von "Lust" konnte man eigentlich im Vorfeld gar nicht sprechen. "Widerwillig", "empört" und "angeekelt" - diese Adjektive würden besser passen.

"Wir sind doch keine Müllmänner!" schallte es mir am Morgen noch in der Pausenhalle entgegen. Aber das sollte sich schnell ändern... :-)

Nachdem die Ausrüstung (Handschuhe, Mülltüten und Müllzangen) verteilt, die Regeln erklärt waren (keine Spritzen anfassen, nicht über die Straße rennen) und der erste Müll gesammelt war (Zigarettenstummel vor der Grundschule Weyer (!)), gab es dann kein Halten mehr. Alle rasten los und sammelten fleißig wie Biene oder Eichhörnchen es für gewöhnlich tun.
 

"Warum müssen eigentlich die Kinder den Dreck der Anderen wegmachen?"

Diese Frage wurde uns während unseres Rundganges durch die Straßen einige Male gestellt. Die Antwort ist einfach:

Hier geht es nicht darum, die Gegend möglichst sauber zu halten. Denn dafür sind tatsächlich die Verursacher, die Anwohner und die Stadt zuständig.

Hier geht es vielmehr darum den Kindern Primärerfahrungen zu ermöglichen. Das gemeinschaftliche Arbeiten in der Gruppe ist so eine Erfahrung. Oder das gute Gefühl, etwas Gutes getan zu haben.

Auch das Entwickeln der Fähigkeit, Müll zu entdecken, sollte man nicht unterschätzen, denn trotz Handschuhen und Müllzangen liefen zu Beginn unserer Aktion viele Kinder schlichtweg am Müll vorbei - weil sie ihn nicht wahrgenommen haben.

So haben unsere Kinder an diesem Tag viele Primärerfahrungen sammeln können - und zum Schluss sangen sie dann auch:

"Eins, zwei, drei - wir Müllmänner sind mit dabei!"

Mit dabei waren übrigens insgesamt 8 Klassen mit über 200 Schülern.

Die 4b mit ihrer "Beute"